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Weißt du, wie genug du bist?

22.07.2019

Du bist genug"Du bist genug" - Diese Worte kennst du bestimmt. Du hast sie sicher schon einige Mal gehört oder gelesen - und sagst sie dir vielleicht sogar selbst. Doch sie kennen und sich sagen heißt noch nicht, sie wirklich zu fühlen. Also sie wirklich so tief in dein System einsinken lassen zu haben, dass sie ein Teil deiner Realität, deiner Identität werden.

Gestern sagte mir mein Mann: "Du bist toll", und zu meiner großen Überraschung reagierte mein System (sowohl mein Kopf als auch mein Körper) mit Widerstand. Mit Ablehnung, Zweifeln. Ich konnte es nicht spüren, auch wenn ich das so gerne wollte. Und das überraschte mich, denn ich hatte gedacht, ich wäre "schon weiter".

Es lag nicht an dem Moment. Es gibt ja diese Momente, wo wir uns selbst nicht mögen. Ich glaube, die kennt jeder. Wo irgendwie alles schief geht und das ganze Leben ein einziges Desaster zu sein scheint. Aber das war nicht solch ein Moment.

Ich spürte, dass das tiefer sitzt. Dass da etwas in mir ist, das diese Tatsache noch nicht glaubt. Das dagegen ankämpft. Oder dafür. Wie auch immer, in jedem Fall ist es Kampf. Und Kampf ist immer anstrengend.

Du bist genug

Dass viele von uns das nicht glauben können, liegt daran, dass etwas anderes ganz tief in uns gespeichert ist: Wir müssen uns anstrengen, wir müssen besser werden, wir müssen anders sein, um geliebt zu werden. Das ist es, was in unserer Kultur gelebt wird und was wir von klein auf erfahren haben.

Nur durch das schnöde Sagen des Satzes "Du bist genug" geht diese Konditionierung nicht einfach weg.

Das Schwierige daran ist ja, dass alle Menschen um uns herum auch diese Konditionierung in sich tragen, sie also leben und unbewusst propagieren. Unsere gesamte Wirtschaft ist darauf ausgerichtet, dass wir uns unvollständig fühlen und konsumieren, um gewissen Lecks zu füllen und bessere Menschen zu werden.

Was wir dabei übersehen, ist so trivial, dass wir es kaum glauben können. Wir sind genug, so wie wir sind. Wir sind vollkommene, göttliche Wesen. Wir tragen unendliches Potenzial in uns - doch das Paradoxe ist, dass wir dieses Potenzial erst dann richtig entfalten können, wenn wir spüren, dass wir jetzt schon genug sind. Dass wir nichts mehr müssen, um etwas zu werden. Sondern wenn wir es aus purer Freude tun.

Dann wird aus Mangel Fülle.

Die Welt krankt zum großen Teil daran, dass wir alle denken, wir müssten noch klüger, liebevoller, gesünder, fitter, schöner, erfolgreicher, reicher, großzügiger, freier (usw.) werden. Wir streben und streben und erkennen nicht: So wie uns Gott geschaffen hat (oder das Leben, das Universum, was immer für dich passt), sind wir genau richtig. Es gibt einen Grund, dass wir so sind, wie wir sind. Mit all den Dingen, die wir nicht so schön an uns finden. Die wurden uns mitgegeben, damit wir die bedingungslose Liebe lernen. Zunächst nämlich an uns selbst.

Das Werden-Wollen ist die Ursache allen Leids

Wir leben oft im Wenn-Dann. Wenn ich erst diesen Partner habe, ein Kind habe, diesen Abschluss habe, 10 Kilo schlanker bin, ein Plus auf dem Konto habe usw., dann werde ich glücklicher, freier, erfolgreicher sein.

Das führt vor allem dazu, dass wir stets in der Zukunft sind. Unser wahres Leben aber findet im Jetzt statt. Es gibt nur diesen Moment, diesen Augenblick, alles andere ist Illusion. Vergangenheit und Zukunft existieren nur in unserer Vorstellung.

Vor einigen Jahren habe ich festgestellt, dass das Leben nur so an mir vorbeifliegt. Das ist halt so, sagen alle. Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit.

Glaubst du das? Ich glaube das nicht. Ich glaube, je mehr man in Gedanken in der Zukunft oder in der Vergangenheit, bei irgendwelchen Herausforderungen, Problemen, Plänen ist, desto schneller vergeht die Zeit! Kinder leben noch voll im Jetzt. Wie oft vergessen sie ihre Hausaufgaben oder die Hausarbeit zu machen, einfach weil ihre Zeitwahrnehmung noch eine völlig andere ist. Wir Erwachsenen hingegen sind auf der Arbeit bereits beim Einkaufen und beim Einkaufen bereits bei Omas Geburtstag am Wochenende. Wir verpassen unser Leben!

Seitdem ich täglich übe, mehr im Augenblick zu sein, rennt die Zeit nicht mehr so. Ich erlebe das Leben intensiver und die Zeit kommt mir länger vor.

Doch alles Werden-Wollen heißt nicht nur, dass wir das Leben verpassen, das IST, sondern auch, dass wir kämpfen. Gegen das, was ist. Für etwas, das werden soll. Kampf erzeugt immer Druck und Stress. Du kennst sicher den Spruch "Der Weg ist das Ziel" - aber den Weg genießen können wir erst, wenn wir ihn akzeptieren.

Wir werden erst wirklich frei sein, wenn wir merken, dass wir dazu nichts im Außen brauchen. Kein Geld, keinen Erfolg, keinen anderen Job oder Partner. Alles, was wir brauchen, liegt in uns. In dem Moment, in dem du erkennst, dass du genug bist - genau so wie du bist - gut, wertvoll und richtig, dann wirst du auch frei sein.

Das Werden-Wollen behindert dein wahres Wachstum

Dieter Broers schreibt in seinem Buch "Der verratene Himmel"*:

"So widersprüchlich es uns auch erscheinen mag, wir verhindern die Transformation, die uns in das Erwachen führt, indem wir diesen Zustand mit unserem Ego anstreben (erwünschen, wollen usw.). Es ist das Wollen des Egos, welches diesen Wunsch - diese Befreiung - vereitelt. [...]

Indem unser künstliches Selbst, unser Ego, sich zu verbessern wünscht, sich selbst für seine Unvollkommenheit verurteilt und sich anstrengt, um anders zu werden, verhindert es gerade dadurch das Erreichen des Zieles."

Denn Transformation geschieht in dem Moment, in dem wir alles akzeptieren. Akzeptieren, als hätten wir es genau so erschaffen, wie Eckhart Tolle zu sagen pflegt. Und mit "alles" sind vor allem erstmal wir selbst gemeint. Wir wachsen genau dann, wenn wir uns so akzeptieren, wie wir sind.

Wie lebst du "Ich bin genug" im Alltag?

Das "Ich bin genug" umfasst auch "Ich kann genug", "Ich tue genug", "Ich habe genug" usw.

Kannst du das fühlen, und lebst du das auch?

Vielleicht spürst du jetzt einen Widerstand: Wenn ich das denke, entwickle ich mich nicht mehr weiter! Herzlichen Glückwunsch, das ist dein Ego, das jetzt versucht zu rebellieren.

Ich habe das auch lange geglaubt, aber tief in mir gewusst, da ist doch was dran. Aber ich konnte es mit dem Verstand nicht fassen.

Heute kann ich das. Wenn du aus dem tiefen Wissen "Ich bin / habe / kann / tue genug" handelst, dann handelst du aus deiner innersten Essenz, aus purer Freude und Liebe. Nicht mehr um etwas zu erreichen, sondern um zu experimentieren, um zu spielen. Der Druck verschwindet. Der Stress geht von selbst.

Das geht nicht von heute auf morgen, bei den meisten jedenfalls. Es ist ein Prozess, in dem du dir immer bewusster werden darfst.

Wo strebst du noch nach Dingen, Ergebnissen, Erfolgen? Was erzählst du dir, was du tun musst, um xyz zu erreichen? Wo glaubst du, musst du dich noch weiter entwickeln? Aus meiner Sicht müssen wir alle uns überhaupt nicht entwickeln. Wir dürfen immer bewusster werden. Aber das geschieht von alleine, auf wundersame Weise, wenn wir erkennen, dass es dazu nichts braucht. Schritt für Schritt.

Wir können es beschleunigen, aber auch das müssen wir nicht. Paradoxerweise beschleunigen wir es, indem wir einfach nur sind. Hinspüren, was wir fühlen. Hinhören, was wir denken. Ohne etwas verändern zu wollen.

Ich bin toll

Ich bin toll, auch wenn ich es (manchmal) noch nicht selbst glaube. Auch wenn ich es noch nicht fühlen kann.

In dem Moment, in dem ich annehme, dass ich meinen Selbstwert noch nicht fühle, steigt er. Das ist doch einfach unglaublich. Unglaublich einfach. Genial, oder?

Kategorien: Mentale Gesundheit | Schlagworte: Du bist genug, entspann dich, Hier und Jetzt, Selbstliebe

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