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Verpflichtung ist nicht gleich Verpflichtung. Welche dir gut tun und welche nicht.

09.11.2019

Ich war schon immer sehr pflichtbewusst. Lange Zeit habe ich Verpflichtungen regelrecht angezogen. Das führte dazu, dass mir alles irgendwann über den Kopf wuchs. Business, Familie, Hobbies, Tiere, Garten, Haushalt und einiges mehr - irgendwann wurde mir das alles zu viel.

Bis dahin war mir gar nicht bewusst, wie viel Verantwortung ich für verschiedenste Dinge und Aufgaben übernommen hatte, und wie viel Kraft mir das abverlangte. Ich nahm all meine Aufgaben furchtbar ernst, und meine eigenen Bedürfnisse kamen immer zu kurz.

Es folgte eine Zeit, in der ich alle Verpflichtungen verteufelte. Ich glaubte, jede Pflicht raube mir meine Freiheit, lege mir Fesseln an und hindere mich an einem selbstbestimmten Leben.

Heute weiß ich, es gibt solche Verpflichtungen und solche. Zwei Paar Schuhe. Die einen fesseln mich und rauben mir Kraft. Die anderen hingegen unterstützen mich dabei, meine Ziele zu erreichen. Warum das so ist und wie sich die beiden unterscheiden, erzähle ich dir im heutigen Video.

Der größte Unterschied zwischen den beiden ist: Die einen nehme ich an, weil ich Angst habe. Angst davor, nicht zu genügen, nicht wertvoll genug zu sein, Ablehnung zu erfahren, wenn ich Nein sage. Die anderen nehme ich an, damit ich durch meine Angst hindurch gehe. Sie helfen mir dabei, gezielt zu wachsen. Dranzubleiben.

Denn wenn ich mich zu bestimmten Dingen verpflichte, die mir ursprünglich schwer fallen, dann hilft mir das, weil ich nicht jedes Mal wieder neu mit mir diskutieren muss. Mach ich das jetzt oder nicht. Ich muss mich nicht jedes Mal neu entscheiden. Ich muss nicht jedes Mal wieder neu mit meinem Schweinehund kämpfen. Ich habe mich verpflichtet und damit gehe ich.

Immer wenn du etwas Neues machst, dann fühlt sich das erstmal ungewohnt und sehr oft beängstigend an. Wenn du z. B. in Zukunft einen Newsletter schreiben willst und das noch nie gemacht hast, dann wird dich jeder Newsletter verunsichern. Es dauert einige Zeit, bis unser System sich an das Neue gewöhnt hat. Bis du Newsletter schreibst, ohne groß darüber nachzudenken.

Bis zu diesem Moment, wo es keine große Sache mehr für dich ist, wo dein System sich daran gewöhnt hat, ist es hilfreich für dich, wenn du dich verpflichtet hast. Wenn du z. B. festlegst, ich schreibe jetzt jeden Monat am soundsovielten einen Newsletter und schicke ihn raus. Denn dann musst du nicht immer wieder neu mit dir kämpfen. Dann gehst du deinen Weg. Weil du dich so entschieden hast.

Das unterscheidet die beiden: Die einen mache ich für andere, um ihnen zu gefallen. Die anderen mache ich für mich selbst, weil ich das so möchte.

Dabei ist es völlig egal, worum es sich handelt. Es geht nie um die Verpflichtung an sich, sondern immer nur um das Warum. Wieso hast du sie angenommen? Dieselbe Verpflichtung kann sowohl aus dem einen als auch aus dem anderen Grund getroffen werden.

Du kannst Newsletter schreiben, weil du glaubst, andere erwarten das, oder weil du weißt, dass es dein nächster Schritt ist.

Du kannst deinen Kindern jeden Tag eine warme Mahlzeit kochen, weil deine Schwiegermutter das erwartet, oder weil es dein persönlicher Wunsch ist und du gerne kochst.

Du kannst deinen Partner heiraten, weil man das so macht und er das gerne möchte, oder weil du das so willst (ich habe das vor vielen Jahren freiwillig getan).

Dieselbe Verpflichtung - zwei völlig verschiedene Motivationen, und eine ganz andere Kraft dahinter.

Es macht auch keinen Sinn, dass du dich über deine Verpflichtungen ärgerst. Schau dir einfach eine nach der anderen an und frage dich: Warum habe ich sie angenommen? Welche Motivation, welcher Gedanke, welcher Wunsch steckt dahinter? Was will ich damit erreichen? Will ich einem Konflikt aus dem Weg gehen, glaube ich, ich müsse das tun, oder bringt es mich weiter?

Alle deine Verpflichtungen in deinem Leben sind immer deine eigene Wahl. Niemand kann dich dazu zwingen. Hör auf, dir etwas anderes zu erzählen. Du selbst entscheidest, wozu du dich verpflichtest, niemand sonst. Und du kannst deine Wahl jederzeit ändern.

Dass ich anfangs zu allen Verpflichtungen Nein sagte, war übrigens trotzdem gut und notwendig. Es half mir dabei, bewusster zu werden und mein automatisiertes Muster zu verlassen, mit dem ich wie ferngesteuert zu allen Verpflichtungen Ja sagte, die kein anderer wollte (manchmal sogar, ohne dass man mich fragte). Und by the way - ich habe mitnichten zu allen Verpflichtungen Nein gesagt, es kam mir nur so vor. Weil es mir Angst machte, mein normales Verhalten, an das ich mich gewöhnt hatte (nämlich Ja zu sagen) zu verändern.

Durch das bewusste Nein-Sagen erreichst du nicht nur mehr Freiraum in deinem Leben, dein Ja wird auch eine ganz andere Bedeutung für andere bekommen. Denn wenn du wählerisch darin bist, was und wem du dich verpflichtest, dann ist es auch für andere nicht mehr selbstverständlich, dass du Ja sagst. Sie wissen es mehr zu schätzen. Sie respektieren dich mehr. Mehr Nein zu Verpflichtungen, die du nicht wirklich willst, tut daher nicht nur dir selbst gut, sondern auch deinen Beziehungen.

Kategorien: Mentale Gesundheit | Schlagworte: Commitment, Du hast die Wahl, Entscheidungen treffen, Freiheit, Ja-Sagen

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