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Es gibt immer eine Lösung

11.11.2020

Manche Dinge schleppen wir gefühlt ein Leben lang - oder doch wenigstens eine sehr lange Zeit - mit uns herum. Manchmal sind es Krankheiten, manchmal Konflikte in der Familie, manchmal persönliche Schwächen oder Fehler, die wir immer wieder machen.

Aber auch wenn es sich oft so anfühlt, nichts davon ist in Stein gemeißelt. Es gibt immer eine Lösung. Für alles.

Ich erlebe das gerade wieder einmal selbst.

Ein unlösbares Problem

Lass mich von vorn anfangen. Vor vielen Jahren habe ich mir sündhaft teure Schuhe gekauft, weil sie um 50% reduziert waren. Mir gefielen gar nicht die Schuhe, sondern mir gefiel die Idee, mir etwas zu gönnen und der Status, den mir die Schuhe gefühlt verschafften.

Nein, es waren keine Highheels, es waren flache und eigentlich auch recht bequeme Schuhe, nur leider hatte mein Fuß in ihnen keinen Halt. Die Sohlen waren zu glatt, und im Versuch, mich in die Schuhe zu krallen, zog ich mir zunächst Hornhaut an den Ballen zu, aus der Hühneraugen wurden und in denen sich schließlich Dornwarzen ansiedelten.

An beiden Füßen.

Einige Zeit folgte ich der Strategie: "Was von allein kommt, geht auch wieder von allein." und machte gar nichts.

Als ich merkte, dass es nicht wieder von allein ging, versuchte ich ganz verschiedene Dinge. Eincremen. Fußpflege. Füße baden. Ich habe meinen Fuß sogar besprechen lassen. Alles erfolglos.

Einige Jahre gingen ins Land, in denen ich auch ganz ungewöhnliche Dinge versuchte, die aber alle nicht fruchteten. Irgendwann ging ich damit dann doch mal zum Arzt, und die Stellen wurden vereist. Dabei wird mit flüssigem Stickstoff in sehr niedriger Temperatur ein ganz kurzer Kälteimpuls gesetzt, der die Warzenviren abtöten soll.

Am rechten Fuß funktionierte es. Am linken nicht. Ich dachte, ich müsse einfach weiter dran bleiben, aber meine Hautärztin schickte mich als auskuriert nach Hause. Da sei so dicke Hornhaut drauf, da könnten wir noch Jahre dran herum therapieren.

Ich war eingeschnappt und beschloss, es ihr zu zeigen. Kennst du dich mit Warzen ein bißchen aus? Sie sind sehr mystische Wesen. Sie verschwinden manchmal, wenn man sie bei Vollmond darum bittet. Darüber hinaus gibt es aber auch unzählige Hausmittel, die wirken sollen. Bananenschale. Zitrone. Klebeband. Schöllkraut. Ich habe sie alle ausprobiert. Sogar Zugsalbe hab ich versucht, aber davon wurde alles nur noch schlimmer.

Natürlich hab ich auch die Warzenmittel aus der Apotheke verwendet. Aber auch das half nicht.

Schließlich war ich vor einigen Wochen - nach etwa fünf Jahren - erneut bei der Hautärztin. Schließlich hatte ich hart daran gearbeitet, die Hornhaut weg zu bekommen. Jetzt musste doch Vereisen möglich sein! Es erschien mir wie der letzte Strohhalm. Die allerletzte Lösung, und wenn die nicht half, dann wusste ich auch nicht mehr.

Und die Ärztin schickte mich nach Hause. Es gibt halt Wehwehchen, mit denen wir im Alter leben müssten, war ihre Aussage. Und da werden noch ganz andere Dinge hinzukommen, ergänzte sie.

Ein unlösbares Problem halt. Kennen wir doch alle. Es gibt eben Dinge, die wir nicht ändern können. Damit müssen wir uns abfinden.

Oder?

Ich will es kurz machen. Ich weigerte mich, ihre Aussage als wahr anzuerkennen. Ich blieb weiter offen für neue Lösungen.

Im Sommer hatte ich ein Buch in einer Buchtauschbörse gefunden, wie sie bei uns in beinahe jedem Ort stehen. Ich freute mich wie Bolle: "Dumonts kleines Lexikon Heilmittel". Viele, viele Seiten stark, mit unzähligen Pflanzen, Kräutern und Lebensmitteln, für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete.

Der Groschen fiel nicht, als ich das Buch fand. Er fiel noch nichtmal, als die Ärztin mich nach Hause schickte.

Er fiel erst einige Tage später, völlig unverhofft, wie aus dem Nichts: Ich könnte doch mal in dieses Buch schauen, was gegen Warzen hilft!

Mein Verstand bezweifelte, dass da etwas stehen könnte, was ich noch nicht versucht habe. Mein Verstand glaubte, es gäbe keine Lösung mehr.

Doch siehe da, es gab etwas, das ich noch nicht probiert hatte, und von dem ich überdies kaum glauben konnte, dass ich es bislang übersehen hatte: Knoblauch.

Seit einigen Wochen schmiere ich regelmäßig Knoblauchpaste auf die Warze, und pflege die Stelle durch Fußbäder. Die Warze ist deutlich kleiner geworden und beim Gehen spüre ich sie kaum noch. Das ist ein riesiger Fortschritt nach beinahe 13 Jahren.

Diesmal bin ich zuversichtlich, dass die Warze ganz verschwinden wird. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, aber das spielt auch keine Rolle. Ich weiß, dass es für Knoblauch keine bekannten Resistenzen gibt, und das genügt mir, um dranzubleiben.

Wenn du eine Lösung noch nicht siehst

Wenn du eine Lösung noch nicht sehen kannst, ist alles, was dir fehlt, das Bewusstsein dafür. Grob gesagt entscheidet unser Bewusstsein, welche Daten und Fakten aus der Umwelt wir wahrnehmen, und welche wir ausblenden.

Die Lösung ist schon da, wir können sie nur noch nicht sehen.

Das ist wie die Brille, die wir suchen, während sie auf unserer Nase sitzt. Wie die Ostereier, an denen wir unzählige Male vorbei laufen. Wie der Gorilla, der einfach durch die Ballspieler läuft.

Unser Bewusstsein ist auf eine andere Stelle gerichtet, oder unsere Filter blenden die Informationen aus.

Das liegt oftmals daran, dass wir etwas anderes erwarten. So hatte ich (unbewusst) erwartet, dass in dem Buch kein Heilmittel mehr stehen würde, das ich nicht bereits kenne und getestet habe.

Die beste Möglichkeit, das Bewusstsein zu öffnen, ist, ins Nichtwissen zu gehen. Zuzulassen, dass wir die Antwort nicht kennen. Uns in das Nichtwissen hinein zu entspannen.

Wir glauben oft, wenn wir heute keine Antwort wissen, werden wir nie eine wissen - dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn wir heute keine Antwort wissen und uns dessen bewusst werden (und es akzeptieren), öffnen wir die Tür zu unserer inneren Weisheit, zu einer höheren Intelligenz, zur Quelle aller Kreativität. Von dort können Antworten kommen, die über unsere Erfahrungen und unser erlerntes Wissen hinaus gehen.

Oft kommen diese Antworten begleitet mit einem Gefühl des Erstaunens: Oh, wie konnte ich das so lange übersehen? Ich kann nicht glauben, dass ich so blind war!

Nimm die Dringlichkeit raus

Wichtig ist, sich wirklich ins Nichtwissen zu entspannen. Das setzt voraus, dass wir erkennen, dass auch dann alles gut ist, wenn wir keine Lösung finden.

Das ist nicht immer einfach, das weiß ich.

Als mein Pferd im Frühsommer so stark an Husten und Atemnot litt, war es für mich sehr schwer, das Nichtwissen auszuhalten. Lange Zeit gelang es mir nicht, zu sehen, dass alles gut ist, dass sich nichts an der Schönheit des Lebens verändert, wenn das für immer so bleibt.

Das gelingt uns nur, wenn wir es schaffen, aus der akuten Situation herauszutreten und eine höhere Perspektive einzunehmen. Diese Fähigkeit haben wir Menschen zum Glück aber alle (wir nutzen sie nur selten).

Erst als ich erkannte, dass mein Pferd vielleicht gar nicht so stark leidet wie ich dachte, dass ich bereits alles tat, was ich tun konnte und dass ich überdies nicht ganz allein für die Lösung zuständig war, konnte sich das Problem auflösen. Und das tat es. Quasi über Nacht.

Wenn wir erkennen, dass alles gut ist, dass das Leben immer perfekt ist, dass es für alles einen tieferen Sinn gibt, können wir loslassen. Dann kommt die Energie wieder ins Fließen. Und letztlich ist alles Energie, auch jedes unserer Probleme.

Auch im Marketing ist das so

Auch im Marketing kenne ich das gut. Das Gefühl, schon alles zu wissen, schon alles zu kennen, schon alles ausprobiert zu haben. Das ist eine ganz menschliche Eigenschaft, die eigene Meinung zu pflegen und mit den so errichteten Filtern nur noch das wahrzunehmen, was diese Meinung bestärkt.

Das gibt uns ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.

Doch es ist auch der beste Weg, uns von wirklich neuen, innovativen und kreativen Ideen fernzuhalten. Wir pflegen nicht nur unsere Meinung, sondern auch unsere blinden Flecken. Wir beschneiden uns selbst unserer Möglichkeiten und leben nur einen Bruchteil unseres unendlichen Potenzials.

Ein gutes Gegenmittel kann es sein, immer wieder alles, was uns ganz offensichtlich erscheint, zu hinterfragen. Nicht unbedingt provokant, sondern mehr mit einer kindlichen Neugier.

Warum ist das so, dass wir von Montag bis Freitag arbeiten und am Wochenende frei haben? Was bedeutet überhaupt "frei haben"? Ist es wirklich so, dass ich versuche, meine Angebote gegen alle meine Mitbewerber durchzusetzen und muss ich mich behaupten, um mich zu verkaufen? Ist es so, dass ich professionell auftreten muss, um meine Kunden zu überzeugen? Und was bedeutet überhaupt "professionell"? Brauche ich wirklich Reichweite, um von meinem Business richtig gut leben zu können? Muss ich mir über meinen USP (Abgrenzungsmerkmal) den Kopf zerbrechen, weil ich sonst keine Chance habe?

Diese und andere Fragen behandle ich übrigens ab 16. November in meinem kostenfreien Slow Marketing Workshop. Denn nichts ist in Stein gemeißelt. Nichts.

Wenn du dich öffnest für das Unbekannte, für das Nichtwissen, wenn du lernst, es auszuhalten, vielleicht sogar zu genießen, dann können sich ganz neue, ungeahnte Möglichkeiten für dich zeigen. Alles wird leichter.

Du musst nicht alles alleine schaffen. Genau genommen musst du gar nichts schaffen. Das Leben ist zum Genießen da. Wir haben nur viel zu lange etwas anderes geglaubt.

Öffne dich für Lösungen und lass los. Das ist alles.

Ich freue mich, wenn du zum Workshop kommst.

Alles Liebe,

💖 Bettina

Kategorien: Mentale Gesundheit | Schlagworte: Fehler + Lösungen, Freude leben, Innere Weisheit, Loslassen, Slow Marketing

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