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So verschwindet deine Angst - wie von selbst

18.03.2020

Jeder von uns weiß, dass Angst nicht der richtige Weg ist. Ganz intuitiv.

Angst ist eine sehr niedrig schwingende Emotion, die nicht unserer Natur entspricht.

Doch nur wenige wissen, wie sie mit ihrer Angst am besten umgehen. So dass sie kleiner wird oder gar ganz verschwindet.

In ihrer Not wenden sie sich an andere, an Berater oder Therapeuten, die mit ihnen an ihrer Angst "arbeiten" oder sie "wegtherapieren".

Dabei kannst du selbst viel mehr gegen deine Angst tun als du denkst. Und es ist eigentlich auch ganz einfach.

Angst heißt nicht, dass mit dir etwas falsch ist

Zunächst einmal: Angst zu haben ist etwas ganz Normales. Normal im Sinne von - du brauchst dich weder schämen noch dafür verurteilen.

Wir alle haben sehr vieles gelernt, gehört, gesehen und unbewusst übernommen, was Angstmuster in uns gebildet hat und aufrecht erhält. Wir sind so konditioniert, dass wir auf bestimmte Situationen ganz selbstverständlich mit Angst reagieren. Nicht nur, wenn wir Erlebnisse hatten, an die wir uns bewusst nicht mehr erinnern. Sondern auch, wenn wir als ganz kleine Kinder unsere Eltern und ihr Verhalten beobachtet haben. Da haben wir nämlich meist noch viel mehr aufgenommen, als nur das, was direkt zu sehen war. Dinge, Gedanken usw., die ganz subtil mit in der Luft hingen.

Und auch unsere Gesellschaft heute lebt und agiert noch sehr viel aus der Angst heraus. Es gibt nur wenig Vorbilder, die es anders machen, und an denen wir uns orientieren können.

Doch normal heißt nicht, dass es nicht verändert werden kann. Eigentlich ist Veränderung ganz einfach, die größte Hürde ist der erste Schritt.

Schritt 1 - Nimm deine Angst wahr

Wir haben unglaublich viele Strategien entwickelt, um Angst nicht fühlen zu müssen. Angefangen von Ausreden, die wir erfinden, um etwas nicht tun zu müssen, vor dem wir uns ängstigen. Bis hin zu lautstarkem Wettern über andere, Wutausbrüche, oder Bagatellisieren (ist doch alles Quatsch und gar nicht so schlimm).

Wir geben anderen gegenüber unsere Angst selten zu - aber auch uns selbst gegenüber nicht.

Das haben wir so gelernt, wenn wir als Kinder unsere Eltern beobachteten, genau die Angst spürten und sahen, dass sie doch ganz anders handelten und sprachen. Wir imitierten dieses Versteckspiel, bis es für uns normal war.

Oder wir lernten es, wenn wir für Angst bestraft oder ausgelacht wurden - etwa, wenn da ein Monster unter unserem Bett war.

Die Folge ist z. B., dass du dir einredest, für etwas keine Zeit zu haben, vor dem du in Wirklichkeit Angst hast. Und ich meine das völlig wertungsfrei, denn wir alle kennen das. Natürlich auch ich - sehr gut sogar.

Doch je mehr wir die Angst wegdrücken, desto mehr Macht bekommt sie über uns. Desto weniger Einfluss haben wir auf unsere Handlungen, weil sie direkt von unserem Reptiliengehirn gesteuert werden - da, wo die Angst sitzt.

Aber nicht nur das: Wenn du Angst vor dir selbst versteckst, kannst du dir weniger selbst vertrauen. Wenn du deine eigenen Empfindungen wegdrückst, gegen sie handelst oder sie klein machst, fühlst du dich bei dir selbst nicht sicher.

Der erste Schritt ist immer absolute Ehrlichkeit (wenigstens dir selbst gegenüber), Akzeptanz und Annahme.

Wenn du dich ärgerst, dass du Angst hast, wenn du es unverständlich findest und versuchst, sie dir auszureden, hilfst du dir nicht. Die Angst geht davon nicht weg, sie wirkt nur wieder mehr aus dem Unterbewusstsein.

Schritt 2 - erkenne, was Angst in Wirklichkeit ist

Manche glauben, Angst benötigt Therapie (siehe oben). Wenn ich verstehe, wie meine Angst entstanden ist, kann ich besser mit ihr umgehen. Vielleicht ist das ein Weg für dich, aber ich glaube, es ist nicht nötig.

Ich habe lange geglaubt, Angst gehe weg, wenn ich einfach das mache, wovor ich Angst habe. Ja, das stimmt auch. Aber heute weiß ich, es geht viel einfacher.

Denn Angst ist immer eine Illusion.

Angst bezieht sich immer auf Dinge, die noch gar nicht eingetreten sind. Die ich vielleicht für sehr wahrscheinlich halte, so wahrscheinlich, dass es sich so anfühlt, als wäre es garantiert. Oder als wäre es bereits geschehen.

Aber in Wirklichkeit ist es immer eine Fantasie. Ein Konstrukt einer möglichen Zukunft, die so vermutlich niemals eintreten wird.

Ich habe vor Kurzem einen Film gesehen, in dem jemand einen Vortrag vor der Studienklasse halten sollte. Sie begann zu stammeln, zu schwitzen, das Pult, das sie nutzte, stürzte immer wieder ab, sie benahm sich seltsam und unwirsch, und am Ende fiel sie einfach ohnmächtig um. Wenn wir das im Film sehen, wirkt es auf uns so übertrieben und unrealistisch, dass wir uns kaputt lachen. Doch ich glaube, dass sehr viele Menschen genau diese Fantasie haben, wenn sie sich vorstellen, vor einer Menschenmenge zu sprechen.

Später hat sie übrigens denselben Vortrag nochmal gehalten und alles lief glatt. Das ist das, was dann nämlich in den allermeisten Fällen in Wirklichkeit passiert.

Was wir glauben, was passiert (oder passieren könnte) und was in Wirklichkeit passiert, hat selten etwas miteinander zu tun. Angst entsteht immer in unserem Kopf.

Wenn wir beängstigende Dinge denken und diese glauben, entsteht Angst. Wenn wir uns überlegen, was alles passieren könnte, entsteht Angst. Wenn wir uns die Zukunft schwarz malen, entsteht Angst.

Alles, was es braucht, ist zu erkennen, welche Gedanken dir Angst machen. Und ihnen nicht mehr zu glauben. So gut es geht.

Das ist alles. Du brauchst an diesen Gedanken nicht arbeiten. Du brauchst keine gegenteiligen Gedanken denken oder Affirmationen aufsagen. Du brauchst dazu nicht meditieren und du brauchst es auch nicht analysieren.

Erkenne deine Gedanken und beobachte sie, wenn sie in dir aufsteigen.

Erkenne, ah, da bist du ja wieder. Und lass sie einfach weiter ziehen.

Warte nicht darauf, dass sie weg gehen. Sie werden nicht weg gehen, solange du darauf wartest. Sie werden verschwinden, sobald du sie als Gedanken erkennst und als solche liebevoll begrüßt, wann immer du sie wahrnimmst.

Das passiert vielleicht nicht über Nacht. Aber es passiert. Dafür hat die Natur gesorgt. Es gibt einen Selbstheilungsmechanismus in uns, der genau das ermöglicht. So wie Wunden heilen. Das passiert auch nicht über Nacht. Aber es passiert. Ohne dass wir dem groß Aufmerksamkeit schenken müssen, ganz von allein.

Du wirst die Auswirkungen nicht gleich spüren. Denn anders als mit der "Hau-Ruck" Methode, die ich selbst lange Zeit anwandte (Augen zu und durch), wirst du anfangs weiterhin Angst haben und die Dinge eben nicht tun. So wie eine Wunde anfangs noch schmerzt.

Doch irgendwann wirst du nicht mehr daran denken, dich mehr und mehr trauen, bis du eines Tages feststellst, dass alles so seltsam ist. Dir ist, als würde etwas fehlen, das dich lange begleitet hat. Und dann staunst du, denn deine Angst ist tatsächlich verschwunden, und zwar so natürlich, dass du dich kaum zu erinnern vermagst, was dich einmal geängstigt hat.

Wenn du gut Englisch kannst, empfehle ich dir dazu das Audio von Nicola Bird, das du auf ihrer Website gegen Angabe deiner E-Mail Adresse kostenlos anhören kannst. Dort erzählt sie in ihren Worten, wie Angst entsteht und wie sie auf ganz natürliche Weise wieder verschwindet.

Alles Liebe,

💖 Bettina

Kategorien: Mentale Gesundheit | Schlagworte: Akzeptanz, Angst, Innere Weisheit, mutig sein, unbewusste Gedanken

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