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Weg mit den Todo-Listen. Eine andere Art, Projekte zu "managen"

08.01.2020

Das neue Jahr startet für mich zwar nicht mit Vorsätzen, dafür aber mit jeder Menge neuer Ideen und einer großen Portion Tatendrang. Zwischen den Jahren hab ich mir eine Auszeit genommen, und die hat mir sehr gut getan. Jetzt ist es an der Zeit, diverse Projekte zu einem guten Abschluss zu bringen, und andere ganz neu ins Leben zu rufen.

Da sind die Dinge, die ich aus dem alten Jahr mitgebracht habe - mein Buch, das fast fertig ist, das Online-Programm "Simple Website", das im Januar starten soll, die Ja!nuar Challenge, RobinGrips®. Und da sind neue Dinge - die Vereinfachung unseres Marketings, neue Angebote, eine neue Website-Struktur, ein neues Branding, weitere Online-Kurse und ein Podcast.

Und dann kommt da diese leise Stimme, die ich so gut kenne: Wie soll ich das alles schaffen? Wie kann es mir gelingen, alles unter einen Hut zu bringen? Wie stelle ich sicher, dass ich die Schritte in der richtigen Reihenfolge mache, und nicht wieder in einer Sackgasse lande? Wie stelle ich sicher, dass mir kein Projekt "hinten runter" fällt, dass ich keines vergesse? Dass ich die Termine einhalte, ohne wieder im Hamsterrad zu laufen?

Überhaupt: Wo soll ich anfangen? Welches Projekt ist denn am "fertigsten", so dass ich mit geringstem Aufwand den größten Fortschritt mache? Oder soll ich doch lieber beim Wichtigsten beginnen? Und wenn ja - was ist das denn?

Mute ich mir da vielleicht zu viel zu?

Früher habe ich an dieser Stelle Zettel und Stift gezückt und mit dem Planen begonnen, bis ich mich irgendwann total "verzettelt" zwischen endlosen Todo-Listen, Plänen und Notizen wiedergefunden hätte. Oder ich hätte irgendwo angefangen, und dann völlig kreuz und quer das umgesetzt, was mir gerade in den Sinn gekommen wäre. Ich hätte versucht, meine Zeit zu managen, um möglichst viel aus meinem Tag herauszuholen.

Heute mache ich es anders. Entspannter. Klarer. Mit viel mehr Leichtigkeit.

Pläne und Todo-Listen hinterließen bei mir immer den fahlen Beigeschmack, einen wichtigen Punkt vergessen zu haben, gingen mir auch nach dem Erstellen noch ewig im Kopf herum, und überhaupt lagen sie mir ständig im Weg herum, erzählten mir, wie viel ich noch zu erledigen habe, und wie weit mein Weg noch ist.

Von Plänen und Todo-Listen erhoffte ich mir mehr Klarheit, ein strukturierteres Vorgehen, eben das perfekte Ergebnis, doch was ich bekam war nur allzu oft mehr Stress. Weniger Flexibilität. Weniger Freude.

Doch was kann die Alternative sein?

Auch ohne Listen wusste ich oft nicht, wo mir der Kopf steht. Das Ergebnis war oft heilloses Multitasking. Alles war gleichzeitig wichtig, wenn ich das eine bearbeitete, waren im Hinterkopf noch mindestens zwei weitere Dinge, die unbedingt noch erledigt werden mussten. So war es keine Seltenheit, dass ich ein Tutorial-Video, das ich mir ansah, mehrmals stoppte, um zwischendurch schnell ein paar Dinge zu erledigen (oder wenigstens aufzuschreiben), die mir gerade eingefallen waren. Dass ich keine einzige Seite eines Buches oder gar Blogs lesen konnte, ohne abzuschweifen und etwas anderes "schnell mal" zu erledigen. Geschweige denn einen Blogbeitrag oder Newsletter schreiben ...

Oder das Gegenteil traf ein. Weil ich nicht wusste, was das Wichtigste war, verfiel ich in eine Art Lähmung. Ich surfte tatenlos in den Social Media, verschwendete Zeit mit Lückenfüller-Tätigkeiten, wie Kaffee machen, Küche aufräumen, Aufgaben und Todo-Listen neu sortieren oder E-Mails / Newsletter lesen. Nur weil ich nicht entscheiden konnte oder wollte, was als nächstes wichtig ist. Manchmal saß ich sogar einfach nur so rum und tat mir selbst leid. Weil ich mir so viel aufgehalst hatte.

Beiläufig möchte ich hier erwähnen, dass beide Phänomene - sowohl Multitasking als auch Lähmung - mit und ohne Einsatz von Todo-Listen auftraten. Ständig war da dieses Gefühl, woanders sein zu sollen, etwas anderes tun zu sollen, als das, was ich gerade tat.

Dann bin ich auf etwas gestoßen, dass meinen ganzen Tagesablauf revolutionierte, und das ich immer mehr in meinen Alltag integriere. Seitdem gibt es (fast) kein unstrukturiertes Multitasking mehr, und auch der Leerlauf ist fast vollständig verschwunden - ich mache ihn nur noch ganz bewusst, wenn ich es gerade brauche.

Nein, es handelt sich um kein neues System, kein neues Konzept, kein neues Tool. Es ist gar nichts im Außen, auch wenn Impulse von außen mir geholfen haben, in diese Richtung zu schauen. Es war immer schon da, ich habe es nur nicht gesehen: Meine innere Weisheit.

Und ich glaube, weil es immer da war, und weil es zu einfach klingt, übersehen es die meisten Menschen, so wie ich ja auch.

Was ist diese innere Weisheit? Ich finde es schwer in Worte zu fassen. Es ist wie eine Art innere Führung durch das Leben. Manche nennen es Herzensstimme oder Bauchgefühl - diese Begriffe gehen für meinen Geschmack aber nicht tief genug. Es ist eher eine Urkraft. Dieselbe Kraft, die unseren Körper am Leben erhält. Ja, wir geben ihm Nahrung und bewegen ihn. Aber wir können nicht bewusst beeinflussen, dass das Blut durch ihn strömt und die Zellen ernährt. Wir können nicht beeinflussen, dass unsere Organe ihre Arbeit tun. Dass Wunden heilen. Dass er wächst, oder auch altert. All das wird gesteuert durch eine höhere Intelligenz, ebenso wie viele andere Vorgänge auf unserem Planeten, und im ganzen Universum.

Und diese höhere Intelligenz ist es, die uns durch das Leben leiten kann, wenn wir es zulassen.

Sie sorgt für unsere kreativen Ideen, für Dinge, die uns aus dem Nichts einfallen. Sie sorgt aber auch für "Zufälle", an deren Willkürlichkeit ich ohnehin nie glauben konnte. Sie sorgt dafür, dass Dinge geschehen - oder eben nicht.

Wenn ich meine innere Weisheit aktiviere, dann komme ich von dem Punkt, an dem ich die Dinge umsetzen und mich um alle Details kümmern muss, hin zu dem, dass ich es einfach fließen lasse. Ich komme von dem Punkt, an dem ich an alles denken muss, hin zu dem, an dem mir alles zum genau richtigen Zeitpunkt von selbst einfällt. Ich komme von dem Punkt, an dem ich mich anstrengen muss, um erfolgreich zu sein, hin zu dem, dass das Leben mich leitet, mir die nächsten Schritte zeigt, und der Erfolg sich mit Leichtigkeit und voller Freude einstellt.

Zum ersten Mal richtig gespürt habe ich es letzten Herbst. Ich wollte eine Woche in einem Kloster verbringen, um endlich mein Buch zu schreiben. Ich weiß nicht, warum, aber schon seit Jahresbeginn hatte ich dieses Gefühl, im September ist es Zeit dafür. Und dann war das Kloster im September komplett geschlossen ... Zunächst wollte ich meine Idee verwerfen, doch dann war da dieser Gedanke - warum nicht von zu Hause aus schreiben? Ich konnte mich abschotten, eine Art "Workation" machen, Natur habe ich ohne Ende rundherum, so dass ich mir jederzeit den Kopf frei pusten lassen konnte. Außer den festen Mahlzeiten gab es keinen einzigen Grund, der mir einfiel, warum ein Kloster besser sein sollte. Und Mahlzeiten sind ja nun wirklich kein Problem, das ließ sich organisieren.

Also plante ich meine Woche im September, und freute mich riesig darauf.

Und in den letzten Tagen der Vorwoche spürte ich es: Es war reif. Egal, was ich anging, es misslang mir. Leute waren nicht erreichbar, Termine wurden verschoben, Texte fielen mir nicht ein, und Software-Tools fielen aus. Ich konnte nicht anders, ich musste mit meinem Buch beginnen. Am Freitag erstellte ich die grobe Struktur meines Buches (mit der ich mich zuvor acht Monate lang herumgequält hatte). Am Montag und am Dienstag schrieb ich das Buch herunter. Dienstag Abend stand mein Buch. Die übrigen drei Tage konnte ich nun ganz gemütlich schon dem Feinschliff widmen.

An diesem Erlebnis erkannte ich: Für alles gibt es die richtige Zeit. Und wenn es "dran" ist, dann fließt es. Ohne dass wir uns anstrengen oder etwas erzwingen müssen.

Seitdem lasse ich mich immer mehr und immer mutiger darauf ein. Gehe die Dinge an, die dran sind. Am Anfang war das schwer, denn es erfordert viel Vertrauen, zu etwas, das sich nicht sehen, anfassen, ja noch nicht mal in Worte fassen lässt. Zudem musste sich mein Gefühl für diese leise innere Stimme erst entwickeln. Auch wenn ich es noch immer als Experiment sehe, so habe ich doch immer weniger Lust auf Todo-Listen, und lasse mich immer mehr treiben. Und beobachte erstaunt, wie gut das funktioniert.

Meine Tage sind entspannter geworden. Ich muss nichts mehr erzwingen, was noch gar nicht ansteht. Und alles andere entwickelt sich mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Ich kann viele Bälle in der Luft haben, und bleibe doch gelassen, denn ich muss mich nur um den kümmern, den ich gerade in der Hand habe.

Anfangs fürchtete ich, wenn ich mich ganz auf dieses Weisheits-Ding einlasse, würde mein ganzes Leben durcheinander geraten. Immerhin erscheint der Newsletter immer donnerstags, da ist es blöd, wenn der Beitrag dazu erst am Freitag reif ist. Doch mittlerweile entspanne ich mich auch hier, denn ich merke immer mehr, meine Weisheit will gar nicht ihr eigenes Ding machen, sondern sie will mich unterstützen. Sie ist dann da, wenn ich sie brauche.

Meine Weisheit achtet übrigens auch darauf, dass ich Pausen mache, oder - so wie gestern - sogar Yoga in der Mittagspause. Mein Antreiber würde das nie tun, und auch auf meinen Todo-Listen war für so etwas nie Platz.

Was du tun kannst, um deine innere Weisheit zu aktivieren? Beruhige deine Gedanken. Zieh deine Aufmerksamkeit von dem ab, was um dich herum vorgeht, und lenke sie zu dir. Und dann lass es einfach nur zu. Vertraue. Und folge deinen Impulsen.

Für mich war einer der wichtigsten Schritte, der wirklich einen Shift brachte, das bewusste Nichts-Tun. Solange ich nicht klar wusste, was zu tun war, würde ich gar nichts machen. Anders als bei der Lähmung traf ich die Entscheidung dafür ganz bewusst.

Das Nichtstun fiel mir wahnsinnig schwer. Ständig erwischte ich mich dabei, wie ich aufsprang, um nur einfach irgendwas zu machen, und setzte mich bewusst wieder hin. Der absichtliche Ausstieg aus dem Hamsterrad bringt unseren Verstand zuerst zum Amok-Laufen, und dann zum Schweigen. Und plötzlich konnte ich diese Stimme wahrnehmen, die so viel leiser ist. Jedenfalls war es bei mir so.

Innere Weisheit zeigt sich immer durch Klarheit. Der nächste Schritt wird plötzlich ganz offensichtlich und logisch. Sie hat nie etwas Dringliches an sich. Dringlichkeit ist immer etwas, das vom Verstand erzeugt wird.

Kurioserweise geht mir derzeit kaum noch etwas unter, egal wie viele Dinge ich am Start habe. Manchmal habe ich Sorge, dass ich bis zum Termin keine Ideen habe ... aber dann erinnere ich mich wieder, entspanne mich, und merke dann, dass es keinen Anlass zur Sorge gab. Es kommt alles zur richtigen Zeit.

Dadurch ist eine unbeschreibliche Leichtigkeit in mein Leben gekommen, und alles geht viel leichter als ich es jemals für möglich gehalten hätte.

Wenn du deine innere Weisheit aktivieren willst, leiste weniger Widerstand. Jeder Widerstand konzentriert deine Aufmerksamkeit auf das Außen und macht es schwerer, ins Fließen zu kommen. Passend dazu startet ja am 9. Januar meine Ja!nuar Challenge, in der es darum geht, das Leben mit offenen Armen anzunehmen.

Wenn du auch etwas mehr mit dem Leben fließen möchtest, dann melde dich jetzt noch zu meiner Ja!nuar Challenge an. Sie ist kostenlos, geht 14 Tage lang, und gemeinsam probieren wir aus, ob und wie das Leben zu fließen beginnt, wenn wir alles, was sich zeigt, mit ganzem Herzen begrüßen. Falls du das noch nicht kennst, wirst du von mir mit Hintergrundinfos und genauen Erläuterungen versorgt. Wenn du es kennst, kannst du die Gelegenheit nutzen, es noch tiefer in deinem Alltag zu verankern. Hier kannst du dich kostenlos anmelden.

Kategorien: Entspannt erfolgreich | Schlagworte: einen Sch... muss ich, Entscheidungen treffen, Intuition + Bauchgefühl, Projekte managen

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