10 Dinge, die ich von meinem Katzenkind gelernt habe
18.08.2019
Katzen sind unheimlich kluge Tiere. Meine kleine Katze Pünktchen ist erst 4 Monate alt, doch sie trägt eine unendliche Weisheit in sich, als hätte sie schon mehrere Leben hier auf Erden verbracht.
Ich habe sie mal eine zeitlang beobachtet und zehn Lektionen gefunden, die ich von ihr über das Leben lernen kann.
1. Sei voller Vertrauen
Pünktchen war von Anfang an voller Vertrauen. Zum Leben, zu uns, zu allem, was ihr passiert.
Als wir sie abholten, hatte sie keine Angst, sondern war voller Neugier, welches Leben nun wohl auf sie wartet.
Sie suchte von Anfang an unsere Nähe, schlief immer da, wo wir waren. Wenn sie wach war, entdeckte sie ihre Welt voller spielerischer Neugier und voller Vertrauen, dass alles gut und richtig ist.
Wenn sie Hunger hat, vertraut sie, dass sie schon etwas Futter bekommen wird.
Sie schreit nicht, sie motzt nicht, sie hat keine Angst und zeigt daher auch keine Aggression. Sie ist einfach mega entspannt, und das Leben fließt und gibt ihr alles, was sie braucht.
Wie oft versuche ich, das Leben zu kontrollieren, zu beeinflussen, wie etwas läuft und falle aus meinem Vertrauen raus. Ein bißchen mehr Fließenlassen kann da manchmal nicht schaden.
2. Die Welt ist ein Spielplatz (sogar das Klo)
Katzen kommen ja quasi mit angebautem Spielzeug auf die Welt. So ein Schwanz ist für alles Mögliche gut, zum Balancieren, zum Stolzieren, vor allem aber zum Jagen.
Voller Lebensfreude jagt Pünktchen die Möbel rauf und runter, dreht sich im Kreis, und wenn der Schwanz langweilig wird, entdeckt sie immer wieder neues Spielzeug. Ich frage mich langsam, wo sie das alles immer findet. Überall im Haus verteilt liegen Socken, kleine Wollmäuse, Plüschtierchen, Fusseln und Reste vom Nähen.
Sogar im Klo macht das Fange-Spielen Spaß. Dann fliegen die Streukügelchen so schön ...
Ich hingegen ärgere mich über die Kügelchen, die an den Fußsohlen kleben und durch's ganze Haus verteilt werden, und nehme das Leben oft viel zu ernst.
3. Wenn etwas nicht gelingt, versuch es gleich nochmal
Hartnäckig ist sie, die Kleine. Wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, dann versucht sie es nochmal. Und nochmal. Bis es irgendwann klappt.
So testet sie ihre Grenzen nicht nur aus, sie erweitert sie auch. Es lohnt sich, denn würde sie bei allem, was nicht auf Anhieb gelingt, aufgeben, käme sie nicht weit. Nur Üben und es immer wieder zu versuchen bringt am Ende den gewünschten Erfolg.
Wie oft lasse ich mich davon verunsichern und frustrieren, wenn etwas nicht sofort klappt. Wir sind alle so ungeduldig geworden und erwarten, dass alles immer sofort funktioniert. Und wenn es das nicht tut, reden wir uns ein, dass es wohl nicht sein soll. Manchmal lohnt da wohl noch ein zweiter Versuch. Und ein dritter. Und ein vierter ...
4. ... und wenn es verboten ist, erst recht!
Hatte ich ihre Hartnäckigkeit erwähnt? Was lustig oder bewundernswert ist, wenn sie etwas, das nicht klappt, immer wieder versucht, ist total nervig, wenn es sich um etwas handelt, das man ihr eigentlich abgewöhnen möchte.
Irgendwann hat Pünktchen eine Schwäche für Wassergläser entwickelt. Wasser aus Näpfen verschmäht sie, aber Wasser aus Gläsern ist toll. Dreht man sich einmal um, hängt ein Katzenkopf im eigenen Wasserglas. Waaaah!
Doch man kann schimpfen, klatschen, ihr auf den Kopf klopfen, sie guckt dann etwas irritiert und versucht es gleich bei der nächsten Gelegenheit wieder. Bis es ihr wieder gelingt.
Regeln? Gelten für alle, aber nicht für Katzen!
Und wir? Wir leben ja fast nur nach Regeln. Achte mal darauf, wie sehr dein Alltag von Regeln bestimmt wird.
5. Pausen sind wichtig
Wie ein kleines Kind kann Pünktchen in der einen Minute vor Übermut strotzen, und in der nächsten liegt sie zusammengerollt in ihrem Körbchen und schläft. Pausen sind wichtig und werden streng eingehalten.
Wenn sie eine Pause macht, ist sie dabei auch höchst konsequent. Da kann ein Wirbelsturm aufkommen, das Kätzchen schläft. Tief und fest. Schließlich vertraut sie, dass alles gut ist.
Wie oft lassen wir uns aus der Pause herausreißen, weil etwas unheimlich wichtig ist und nach unserer Anwesenheit und unserem Mitwirken schreit. Wenn wir uns überhaupt eine Pause gönnen.
6. Wenn du vor etwas Angst hast, nähere dich langsam, aber nähere dich
Ich habe zwar oben geschrieben, dass Pünktchen voller Vertrauen ist. Das heißt aber nicht, dass sie immer volles Risiko fährt. Manche Dinge sind auch ihr suspekt. Z. B. unser Hund Balu oder unser Kater Moritz.
Da kann sie nicht einschätzen, was passieren wird, also bleibt sie erstmal auf sicherem Abstand.
Aber die Faszination ist dennoch groß, und so nähert sie sich langsam. Schritt für Schritt. Ist sehr aufmerksam und macht sich groß dabei.
So verlieren die Objekte der Angst langsam aber sicher ihren Einfluss.
Wie oft gehe ich Dingen aus dem Weg, vor denen ich Angst habe, statt mich ihnen langsam zu nähern. Ich erwarte, dass sie von alleine verschwinden, oder ich meide sie. So aber haben sie einen wesentlich größeren Einfluss auf mich.
7. Sei dankbar für alles, was du bekommst
Pünktchen mag Socken. Und Zeitungen. Futter. Wasser (aus Wassergläsern). Pflanzen. Am liebsten Farn, der zwar giftig ist, aber sie frisst ihn ja nicht, sie spielt nur mit seinen langen Locken.
Sie ist zufrieden mit sich selbst, und deshalb dankbar für alles, was in ihr Leben kommt. Jeder Fussel, den sie findet, jede Streicheleinheit, die sie bekommt. Ja, sogar für jeden Quadratzentimeter Platz, den sie im Bett zugeteilt bekommt. Sie beschwert sich nicht über das, was ihr fehlt oder was sie gerne hätte, sondern genießt, was sie hat. Sie schimpft nicht, wenn die Beine im Bett da liegen, wo sie liegen will, sondern legt sich einfach woanders hin, wo Platz ist.
Wie wird sie wohl das Leben wahrnehmen? In Fülle oder Mangel?
Dankbarkeit kann extrem heilbar sein, weil wir unseren Fokus auf das lenken, was wir haben - statt, wie normalerweise, auf das zu achten, was wir haben wollen oder was uns fehlt.
8. Genieße das Leben
Egal, was kommt, Pünktchen macht das Beste draus. Als Katze ist sie eine Genießerin, und so genießt sie das Leben in vollen Zügen. Egal, ob die Sonne scheint oder ob es regnet. Egal, ob gerade jemand mit ihr spielen will oder alle beschäftigt sind. Egal, ob sie gerade ein Wasserglas findet oder doch mit dem Napf vorlieb nehmen muss.
Sie lebt in den Tag hinein, sie spielt, wenn sie spielen mag, sie holt sich Streicheleinheiten ab, wenn sie es möchte. Und wenn sie keine bekommt, dann ist es auch ok, dann aportiert sie eben die Socken aus dem Wäschekorb unter das Bett.
Das Leben ist so vielseitig, so voller Möglichkeiten, dass sie gar keine Zeit hat, darüber nachzudenken, was sein könnte oder was blöd gelaufen ist.
Eine Katze ist immer im Hier und Jetzt.
Das übe ich in letzter Zeit auch immer mehr und spüre, welche Power wirklich darin liegt. Doch oft genug kann ich da auch noch von lernen.
9. Sei charmant (und die Herzen fliegen dir nur so zu)
Eine Katze ist voller Charme. Wenn sie etwas möchte, dann fährt sie selten die Krallen aus. Zunächst versucht sie es durch Charisma und Ausstrahlung zu erhalten. Voller Wärme. Voller Hingabe.
Das hat zur Folge, dass ihr die Herzen nur so zufliegen. Alle wollen nur ihr Bestes, sorgen sich um sie. Schauen, dass es ihr gut geht, dass sie hat, was sie braucht.
Alle haben sie gerne um sich und fühlen sich geehrt, wenn sie ihr Bett mit ihr teilen dürfen.
Wenn sie morgens halb 6 spielen möchte, wenn alle anderen noch schlafen, ist ihr niemand böse.
Mit ihrem Charme schafft sie es, dass man von einer Minute zur nächsten nicht mehr genervt von ihr ist, sondern einfach nur entzückt.
Ich weiß, dass man mit Charme weiter kommt. Theoretisch. In der Praxis vertraue ich dieser Taktik noch nicht und gehe eher den Weg der klaren Ansagen oder sogar des Zeterns. Aber das macht mir das Leben oft unnötig schwer.
10. Die Welt ist voller Wunder
Schmetterling? Oh, wie toll. Radiergummi? Yeah. Zeitung? Wie aufregend!
Für eine Katze ist offenbar alles ein kleines Wunder.
Wenn sie mich hier in meinem Büro besuchen kommt, schaut sie immer auf meinem Schreibtisch nach, was da so herumliegt und herumsteht (außer dem besagten Wasserglas). Und dann fliegt mindestens ein Gegenstand vom Tisch, mein kleiner Stein, oder eine Büroklammer, oder eine Tintenpatrone, eine Füllerkappe ... Der Farn ist genauso aufregend wie die Leute, die vor meinem Fenster auf der Straße vorbeigehen. Die große rote Katze ist genauso aufregend wie die Blätter am Baum, die über ihrem Kopf rauschen.
Das Leben hält so viele Wunder bereit. Wir haben verlernt, sie zu sehen. Wir nehmen sie als selbstverständlich hin. Wir blenden sie in unserem hektischen, normalen Alltag aus. Dabei lohnt es sich oft, genauer hinzuschauen. Die Wunder dankbar anzunehmen, bewusst zu atmen und zu spüren, wie toll es ist, am Leben zu sein.
Kategorien: Entspannt erfolgreich | Schlagworte: Gelassenheit, Vertrauen
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Kommentare
Antonia von http://www.einfach-einhorn.de sagt:
18.08.2019 um 17:13 Uhr
Wie süß, so ein schöner Text und unglaublich originell und witzig geschrieben. Ja, Katzen verhalten sich offensichtlich nicht umsonst wie Könige :) So viele interessante und inspirierende Ideen, was man sich aneignen kann, um leichter durchs Leben zu kommen.
Wirklich knuffig!
Ganz liebe Grüße, Toni
Antworten
Bettina Ramm sagt:
19.08.2019 um 09:20 Uhr
Danke schön ⚘