Warte nicht, bis es perfekt ist
12.08.2019
Du hast eine Idee für einen Blogbeitrag, ein neues Angebot oder du willst endlich sichtbarer werden. Doch dann gehst du nicht los.
Denn es ist noch nicht perfekt.
Du feilst in deinem Kämmerlein, brütest und grübelst und wartest darauf, dass alles sich endlich wirklich richtig anfühlt. Du willst ja losgehen, unbedingt. Aber du bist einfach noch nicht so weit.
Du kannst nicht von allen geliebt werden
Ich habe es hier schon mehrfach geschrieben - der Wunsch nach Perfektion ist eigentlich der Wunsch, alles richtig zu machen, so dass du niemandes Kritik auf dich ziehst, niemandem auf die Füße trittst, niemand dich ablehnt.
Aber das ist eine Illusion.
Du kannst es niemals allen recht machen, so sehr du es auch versuchst. Ich habe sogar das Gegenteil beobachtet: Je mehr ich es versucht habe, desto mehr war es zum Scheitern verurteilt. Ist ja auch ganz klar: Je größer mein Wunsch ist, Kritik von vornherein zu vermeiden, je mehr ich mich also auf mögliche Kritik fokussiere, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, genau diese Kritik anzuziehen. Das ist das Gesetz der Resonanz.
Das Paradoxe ist ja, je mehr du losgehst für deine Sache, je mehr du deine Botschaft in die Welt bringst, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass das nicht allen gefällt. Aber desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen, denen du mit deiner Botschaft hilfst, die Menschen, die auf dich gewartet haben, dich hören und sehen. Dass sie dich endlich finden.
Um gesehen zu werden musst du das Risiko eingehen, beurteilt und kritisiert zu werden.
Kritik kann dich sogar stärken
Ja, Kritik tut weh. Habe aber keine Angst davor, denn sie schwächt nicht nur, sondern kann dich auch stärken. Denn uns kann immer nur das treffen, was wir in Wirklichkeit selbst über uns denken.
Stell dir vor, irgendjemand kommt und lacht über dich: "Haha, du hast ja zwei Nasen."
Oder stell dir vor, du trägst eine blaue Jacke, und jemand sagt: "Diese rote Jacke steht dir überhaupt nicht."
Du weißt genau, das ist nicht wahr, du kennst die Fakten. Daher schenkst du dem nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Du weißt, dass diese Aussage nichts mit dir zu tun hat, sondern nur mit dem, von dem sie stammt. Vermutlich ist er nicht ganz richtig im Kopf. Du wirst den Kopf schütteln oder Mitgefühl aufbringen. Du wunderst dich vielleicht, und hast es mit Sicherheit auch bald wieder vergessen. Ärgern wirst du dich sicher nicht (es sei denn, du hast grundsätzlich ein Problem mit Menschen, die über dich lachen).
Wenn aber jemand kommt und etwas über dich oder dein Angebot sagt, was du innerlich selbst glaubst, dann trifft es dich. Oftmals ist uns nicht bewusst, dass wir das über uns selbst glauben und es bedarf sehr viel Ehrlichkeit und Selbstreflektion, um das wahrzunehmen, dass uns da jemand nur den Spiegel vorhält.
Dann aber ist es ein riesen Geschenk. Denn so siehst du, welche Glaubenssätze du noch über dich mit dir herumschleppst. Du kannst es dir anschauen und auflösen. Schritt für Schritt wirst du so deine kleinmachenden Gedanken über dich entdecken und loslassen.
Perfektion ist eine Illusion
Du kannst noch so viel an etwas feilen, du kannst noch so viel lesen, noch so viele Kurse besuchen - du wirst nie alles wissen, du wirst nie alles können und du wirst Fehler machen. Immer wieder. Und das ist auch gar nicht schlimm.
Denn die meisten Fehler sind völlig unbedeutend.
Und die bedeutenden sind nur dann Fehler, wenn wir nichts daraus lernen.
Aus spiritueller Sicht gibt es keine Fehler, sondern nur Lernerfahrungen. Egal ob du den Fehler dann noch fünfmal wiederholst oder es gleich lernst - es bleibt dabei, dass es kein Fehler ist. Das Leben ist unendlich liebevoll und geduldig. Sei es auch.
Die Natur kennt keine Perfektion. Sie kennt nur Versuch und Irrtum. Gibt es die perfekte Rose? Nein, es gibt nur unendlich viele Variationen der Rose, jede für sich ist ein Unikat, jede ist ein anderer Ausdruck derselben Sache. Jede für sich ist perfekt. Aber es gibt keine absolute Perfektion, die Natur sagt nicht, so ist es perfekt, und lässt von da an jede Rose gleich aussehen.
Das wäre kein Leben, das wäre tot ... und unendlich langweilig.
Insofern liegt die Perfektion im Unperfekten. Im Unikat. In der Einzigartigkeit.
Wenn du es so machst, wie du es machst, dann ist es genau richtig. Dann ist es perfekt.
Unperfektion bedeutet nicht Schludern
Deshalb bedeutet Unperfektion auch nicht, dass du schlampig bist. Du bist eben so gut, wie du es bist. Zum jetzigen Zeitpunkt. Darin liegt sehr viel Raum zum Wachstum und zur Weiterentwicklung, aber eben auch zum Sosein.
So wie du bist, bist du genau richtig.
Und deine Angebote, deine Blogbeiträge, deine Ideen ebenfalls.
Töte sie nicht, indem du versuchst, perfekt zu sein.
Lege stattdessen einfach all dein Sein, all deine Liebe, deine Achtsamkeit, deine Freude in das, was du gerade tust. Wenn du einen Blogbeitrag schreibst, sei ganz präsent. Höre auf, deinen kleinmachenden Gedanken, deinem inneren Kritiker, zuzuhören, sondern konzentriere dich auf das, was du sagen möchtest. Fokussiere dich auf deine Botschaft und auf denjenigen, für den du diese Botschaft hast.
Dann werden deine Texte lebendig, dann wird dein Angebot einzigartig, dann wird deine Website vor Leben strotzen. Dann wird es unperfekt, und gleichzeitig magnetisch und magisch, voller Leben und Liebe eben.
Hab keine Angst vor Fehlern, sondern sieh sie als Chance
Für diesen Beitrag habe ich gefühlte eine Million Stichpunkte vorher niedergeschrieben, was ich dir dazu alles sagen könnte. Doch dann habe ich einfach drauf los geschrieben. Habe es aus mir heraus fließen lassen. Ich mache in letzter Zeit immer öfter die Erfahrung, dass so die besten Inhalte (nach meiner eigenen total subjektiven Bewertung) herauskommen, etwas das Hand und Fuß hat und ich nicht besser hätte sagen können.
Und wenn mir hinterher noch was einfällt, was ich hätte besser schreiben können? Hab ich Stoff für einen weiteren Beitrag.
Und wenn ich was falsch schreibe? Lach ich über mich selbst und ändere es.
Wenn ich meine Meinung ändere? Schreib ich das dazu oder lösche den Beitrag.
Es gibt keine Fehler, nur Chancen. Chancen, etwas zu lernen, etwas zu erkennen, noch wacher zu werden, noch achtsamer. Noch liebevoller mit mir und allen Menschen. Ohne Fehler wären Wachstum und Entwicklung nicht möglich. Ich erkenne Neues nur, wenn ich Fehler mache.
Also, trau dich, Fehler zu machen. Geh einfach los.
Kategorien: Entspannt erfolgreich | Schlagworte: Du bist genug, ins Tun kommen, Keine Angst!, Perfektionismus
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