OXID & PayPal - ein Workaround gegen Bestellabbrüche
22.11.2024
OXID eShop und PayPal sind nicht die besten Freunde. Die Situation hat sich offenbar verschärft, nachdem Aggrosoft seine PayPal Module nicht mehr weiterentwickelt.
In einem konkreten Fall hatte ein Kunde von uns immer wieder Bestellabbrüche, weil die PayPal-Zahlung nicht durchging. Wir haben ihm einen Workaround entwickelt, mit dem ca. 80% der betroffenen Bestellungen "gerettet" werden können.
Wie das Problem sich äußert
OXID hat für den Bestellablauf mit PayPal eine aus meiner Sicht eher problematischen Ablauf: Zuerst wird die Bestellung im Shop halb gespeichert, dann wird der Kunde zu PayPal geschickt und wenn er zurückkommt und die Zahlung freigegeben hat, wird die Bestellung final bearbeitet und fertiggestellt.
Anmerkung: Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten, eine PayPal-Zahlung in Shops abzubilden: a) Man schließt zuerst die Bestellung ab, leitet den Kunden dann zu PayPal und wenn er zurückkommt, wird der Status der Bestellung auf "bezahlt" gesetzt. b) Man schickt den Kunden VOR Abschluss der Bestellung zu PayPal, lässt sich die Zahlung autorisieren und wenn der Kunde mit der "Erlaubnis" von PayPal zurück kommt, kann er mit einem finalen Klick auf Bestellen die Bestellung abschließen. Option b ist populärer.
Das Problem ist, dass wenn die Zahlung mit PayPal schief läuft - was bei den Kunden unseres Kunden offenbar sehr häufig vorkam - ist die Bestellung in OXID "verwaist". Sie hat keine Bestellnummer und ist auch vom Käufer nicht final freigegeben (was der Käufer in der Regel nicht weiß).
Bei unserem Kunden hatte sich im Laufe der Zeit eine ansehnliche Menge an nicht fertiggestellten Bestellungen angesammelt, was natürlich sehr ärgerlich ist - denn dadurch ging nicht nur Umsatz verloren, es war auch wahrscheinlich, dass einige KäuferInnen vergeblich auf ihre Bestellung warteten.
Unser Workaround
In einem relativ unkomplizierten Workaround haben wir gemeinsam mit unserem Kunden eine praktische und sehr effektive Lösung entwickelt.
Mittels Cronjob (regelmäßiger automatisch ablaufende Prüfung im Shop) werden verwaiste Bestellungen ermittelt und den jeweiligen Käufern eine Information per e-Mail zugesendet.
Die Käufer haben in der Mail genau zwei Möglichkeiten (mittels zweier Buttons, rot und grün): Sie können die Bestellung stornieren (falls sie bemerkt haben, dass was schief gelaufen ist und bereits woanders bestellt haben, die Bestellung wird dann sofort storniert) - oder sie bestätigen.
Im letzteren Fall wird die Bestellung final bearbeitet und der Kunde bekommt eine Bestellbestätigung mit den Kontodaten so dass er die Zahlung per Überweisung tätigen kann.
Wenn der Kunde nicht reagiert, wird die verwaiste Bestellung nach einer Woche automatisch gelöscht. Das sorgt für ein sauberes System und einen schnelleren Shop.
Durch diese Vorgehensweise können ca. 80% der Bestellungen gerettet und in echte Käufe umgewandelt werden. Da es sich bei unserem Kunden um sehr viele Bestellungen (mehrere pro Woche) handelte, hat sich der Aufwand für die Programmierung hier also bereits nach kurzer Zeit bezahlt gemacht.
Wenn du unsere Unterstützung brauchst
Du kannst prüfen, ob du betroffen bist, indem du in der Bestellliste nach Bestellungen ohne Bestellnummer oder mit Bestellnummer 0 suchst.
Wenn das bei dir der Fall ist und du die Bestellungen auch mittels Cronjob und Benachrichtigung deiner Kunden zurückgewinnen möchtest, setze dich gern mit uns in Verbindung und lass dir ein Angebot kalkulieren.
Kategorien: Zeit, Geld & Nerven | Schlagworte: aus der Praxis, OXID eShop, Umsatz steigern, Zahlungsarten
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